NS-Propaganda verpasste der Polizei ein falsches Image in der Öffentlichkeit: „Die Polizei, Dein Freund und Helfer“

Die traditionelle Polizei-Kelle

Die traditionelle Polizei-Kelle

In seiner 1934 erschienenen Broschüre „Aufbau einer Nation“ zeichnete der damalige Preußische Ministerpräsident Hermann Göring ein ein­drucksvolles Bild vom Wandel der Schutzpolizei „vom Prügelknaben der Republik“ zum „bestgeschliffenen Instrument des Staates“. In einer Rei­he von Erlassen und Reden hatte er im Februar und März 1933 von „sei­ner“ Polizei den rücksichtslosen Einsatz der ganzen Person bei der Niederringung staatsfeindlicher Elemente und die „Herstellung besten Ein­vernehmens zu den nationalen Verbänden“ gefordert.

Mit dem Slogan geworben

Mit dem Slogan geworben

Die Volksverbundenheit der neuen, der nationalsozialistischen Polizei sollte bei allen möglichen Gelegenheiten zum Ausdruck gebracht, die früher bestehende Kluft zwischen Bevölkerung und Polizei schnellstens überbrückt werden. Am 23. November 1934 ordnete ein Runderlass des Reichs- und Preußischen Ministers des Innern die Einführung eines „Ta­ges der Deutschen Polizei“ an. Für die Ausarbeitung von Richtlinien, Anregungen und für die propagandistische Vorbereitung war unter Vor­sitz des Oberstleutnants der Schutzpolizei Rudolf Querner eine „Reichsleitung des Tages der Deutschen Polizei“ gebildet worden, um dessen Durch­führung bereits am 18. und 19. Dezember 1934 zu ermöglichen. Querner, Jahrgang 1893, machte im Polizeidienst Karriere. Er brachte es als SS-Obergruppenführer und General der Polizei 1943 zum Höheren SS- und Polizeiführer und beging im Mai 1945 Suizid.

Neue Volkspolizei: „Geschlossenheit und soldatische Pflichttreue“

In Zeitungsaufrufen und Rundfunkansprachen prominenter National­sozialisten wurden die „Geschlossenheit und soldatische Pflichttreue“ der neuen Volkspolizei gepriesen. Mit zahlreichen Veranstaltungen sollte an die Opferwilligkeit der Bevölkerung appelliert werden. Die Poli­zeiführung erwartete von der mit dem „Tag der Deutschen Polizei“ ver­bundenen Sammlung zugunsten des Winterhilfswerks ein hohes Spenden­aufkommen auch aus den eigenen Reihen.

Polizei-Plakate WHW-Freund und

Immer wieder “Freund und Helfer”

Zu den von den örtlichen Polizeibehörden (Polizeipräsidien, -direktionen und -ämtern) „auszurichtenden“ Veranstaltungen gehörten Gefallenenehrungen auf Friedhöfen oder an für ermordete Polizeibe­amte errichteten Denkmälern, Konzerte von Polizeimusikkorps oder -mannschaftschören, sportliche und andere (z. B. Hunde- oder Pferde-)Vorführungen, Wachparaden kasernierter Polizeiformationen, bunte Abende unter Mitwirkung von Künstlern der örtlichen Thea­ter und die Ausgabe von kostenlosen Essen an Bedürftige.

Eine besondere, reichsweite Polizei-Aufklärungswoche sollte in Verbin­dung mit dem „Tag der Deutschen Polizei“ im März 1936 stattfinden. Der vorwiegend von ehemaligen Landespolizeieinheiten vollzogene Truppeneinmarsch in die entmilitarisierte Zone machte kurzfristig eine Verschiebung, zunächst in den Herbst 1936, erforderlich. Für den schließlich erst am 16. und 17. Januar 1937 unter großem Pro­pagandaaufwand durchgeführten „Tag der Deutschen Polizei“ wurde fol­gendes Motto ausgegeben: „Sei gehorsam den Gesetzen und Deinem Volke treu, dann hast Du stets zu Freunden die ganze Polizei.“ Die Presse veröffentlichte Geleitworte des Reichsführers-SS und Chefs der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, und des Reichsinnenministers Dr. Frick, in denen die Schwerpunkte polizeilichen Wirkens aufgezeigt wurden.

In seinem unter dem Titel „Vom Büttel des Marxismus zum nationalso­zialistischen, soldatischen Beamten“ am 16. Januar 1937 in allen Zeitungen abgedruckten Geleitwort, so am 16. Januar 1937 im „Völkischen Beobachter“, betonte Himmler die Aufgabe der Geheimen Staatspolizei, „alle böswilligen Gegner und Feinde des nationalsozialisti­schen Staates unschädlich zu machen“.

Polizei spendete Millionen an das Winterhilfswerk

Polizei spendete Millionen an das Winterhilfswerk

Polizei spendete Millionenbeträge für das Winterhilfswerk

Anlässlich des Polizeitages Ende Januar 1938 hatte der Chef der Sicher­heitspolizei, Heydrich, erstmals die „vorbeugenden“ Aufgaben der Poli­zei betont, wie der „Völkische Beobachter“ am 28. Januar 1938 meldete: Bei degenerierten Verbrechern sei es sinnlos, abzuwarten, bis sie ihre Taten begangen oder ihre Verbrechen wiederholt hätten. Es sei „vielmehr Pflicht der zur Sicherung des Volkes und des Reiches berufenen Einrichtungen, solche volksschädlichen Taten rechtzeitig vorbeugend zu verhindern“.

Der Appell des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD zum „Tag der Deutschen Polizei“ 1941 am 16. und 17. Februar wurde auszugsweise beim Nürnberger Prozess zitiert: „Geheime Staatspolizei und Sicherheits­dienst sind noch umwoben vom raunenden und flüsternden Geheimnis des politischen Kriminalromans.“ Die letztmals im Februar 1942 veranstalteten „Tage der Deutschen Po­lizei“ haben dem Winterhilfswerk Jahr für Jahr hohe Millionenbeträge eingebracht.

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Quelle und Literatur: Leßmann (Anm. 1/6. Kap.), S. 406; H. Schottelius. – G. A. Caspar: „Die Organisation des Heeres 1933-1939“, in: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Handbuch zur deut­schen Militärgeschichte 1648-1939; Bd. 4, Abschnitt VII, Wehrmacht und Nationalsozia­lismus 1933-1939, München 1979, S. 294.
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Ein Kommentar zu NS-Propaganda verpasste der Polizei ein falsches Image in der Öffentlichkeit: „Die Polizei, Dein Freund und Helfer“

  1. Johann sagt:

    Das war eine Zeit, wo die Welt noch in Ordnung war. Nach der Verstümmelung Deutschlands durch die unfähigen und volksfeindlichen Elemente der Weimarer Republik ging es ab 1933 für Deutschland endlich wieder steil bergauf. Hunger und Arbetslosigkeit gehörten ab sofort wieder der Vergangenheit, bzw. denen an, die weiter dem demokratischen (kommunistischen) Irrsinn vertrauten. Und auch die Poilzei war zu dieser Zeit eine richtige Polizei im völkischen Sinne. Das wird heute wieder dringend gebraucht.

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