Das Gebiet der US-Besatzungszone – ein Überblick

Die amerikanische Besatzungszone (oder auch Südostzone) war eine der vier Besatzungszonen, in die Deutschland westlich der Oder-Neiße-Linie von den alliierten Siegermächten im Juli 1945, rund zwei Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, aufgeteilt wurde. Sie unterstand der US-Militärregierung. Die Zone umfasste zum einen Bayern einschließlich der thüringischen Exklave Ostheim, aber ohne den Kreis Lindau und der Pfalz. Außerdem waren die Provinzen Kurhessen und Nassau (ausschließlich der zugehörigen Exklaven und der Kreise Oberwesterwald, Unterwesterwald, Unterlahn und Sankt Goarshausen) sowie Starkenburg, Oberhessen und der östlich des Rheins gelegene Teil von Rheinhessen (Grenze war die Mitte der Schifffahrtsrinne des Rheins) amerikanisch besetzt.

Amerikanische Zone in der Zeit von Juni 1947 bis April 1949

Amerikanische Zone in der Zeit von Juni 1947 bis April 1949

Schließlich gehörten die nördlich der Reichsautobahn Karlsruhe-Ulm, der heutigen A 8, gelegenen Kreise von Württemberg und Baden zur amerikanischen Besatzungszone. Dabei handelte es sich um die Stadtkreise Stuttgart, Heilbronn und Ulm sowie die Landkreise Aalen, Backnang, Böblingen, Crailsheim, Esslingen, Schwäbisch Gmünd, Göppingen, Schwäbisch Hall, Heidenheim, Heilbronn, Künzelsau, Leonberg, Ludwigsburg, Mergentheim, Nürtingen, Öhringen, Ulm, Vaihingen, Waiblingen in Württemberg sowie die Stadtkreise Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim und Pforzheim und die Landkreise Bruchsal, Buchen, Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim, Mosbach, Pforzheim, Sinsheim und Tauberbischofsheim in Baden. Zusätzlich waren Bremen und Bremerhaven als Versorgungshäfen Bestandteil der Zone. Der südliche Teil Groß-Berlins (Bezirke Zehlendorf, Steglitz, Schöneberg, Kreuzberg, Tempelhof, Neukölln) unterstand als amerikanischer Sektor ebenfalls der US-Militärverwaltung (Viersektorenstadt).
Im Wanfrieder Abkommen wurden Ortschaften an der Werra mit Ortschaften in der sowjetischen Besatzungszone getauscht, um die Bahnstrecke Bebra-Göttingen durchgehend nutzen zu können. Damit gelangte ein Teil des Eichsfelds in diese Zone und später nach Hessen.

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Zonengrenze zu Thüringen mit den Tannbach zwischen Mödlagreuth-West und Mödlagreuth-Ost 1948; Foto: Herbert Donath (Bundesarchiv)

Politische Organisation

Aufgrund der „Proklamation Nr. 2“ entstanden am 19. September 1945 im Rahmen eines föderalistischen Konzeptes die ersten Länder in der amerikanischen Besatzungszone. Am 5. März 1946 trat das „Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus“ in Kraft – und wurde zum Vorbild für die Entnazifizierung in den übrigen westlichen Zonen: Alle Deutschen über 18 Jahren mussten in Fragebögen über ihre Funktion im nationalsozialistischen Deutschland Auskunft geben.
Aus dieser Zone bildete die Militärregierung der Vereinigten Staaten 1945 bzw. 1946 die Länder Bayern, Württemberg-Baden, Hessen, und Bremen, die im Länderrat des amerikanischen Besatzungsgebiets zusammenarbeiteten und am 23. Mai 1949 Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland wurden. Am 1. Januar 1947 wurde die amerikanische mit der britischen Besatzungszone zur Bizone zusammengeschlossen. 1952 fusionierte das Land Württemberg-Baden mit den in der französischen Besatzungszone gebildeten Ländern Baden und Württemberg und Württemberg-Hohenzollern zum Land Baden-Württemberg.

Die Militärgouverneure der Zone

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde zunächst Dwight D. Eisenhower Oberbefehlshaber über die amerikanischen Truppen in Europa und übernahm auch das Amt des Militärgouverneuers in der amerikanischen Zone.). Seine Nachfolger waren: Georg S. Patron (November 1945, kommissarisch), Joseph T. McCarney (November 1945 – Januar 1947), Lucius D. Clay (Januar 1947 – Mai 1949), Clarence R. Hübner (Mai – September 1949, kommissarisch). Der Militärregierung folgte 1949 das Amt der Hohen Kommissare.

Aufbau des Rundfunks nach amerikanischem Vorbild

Im Gegensatz zur französischen (SWF)) und britischen (NWDR) Zone wurden mehrere Rundfunksender eingerichtet: BR, HR, Radio Bremen, RIAS und SDR. Diese Einrichtungen lehnten sich an die US-amerikanische Tradition der lokalen Radiosender an.

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Quellen: Der Text wurde der Online-Enzyklopädie Wikipedia unter dem obigen Titel entnommen. Die dort angegebenen Quellen sind: „60 Jahre DIE ZEIT., Zeitgeschichte 1946-2006, 1. Teil: 1946-1966, S. 4. – Übersicht über den Bestand  „Office of Militäry Government für Germany, US (OMGUS)“, Hessisches Archiv-Dokumentations- und Informations-System, abgerufen am 22. Februar 2012. – Übersicht über den Bestand „Amerikanische Militärregierung in Hessen, OMGHE“, Hessisches Archiv-Dokumentations- und Informations-System, abgerufen am 8. März 2012.
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2 Kommentare zu Das Gebiet der US-Besatzungszone – ein Überblick

  1. Wolfgang R. Müller sagt:

    Eine alte Erinnerung kommt wieder: Ich bin 1939 geboren und zwar in Bremen.Dort habe ich als Kind sehr nette amerikanische Soldaten kennengelernt!
    Im “superkalten” Winter 1947/48 haben sie für unsere Familie Brennstoff besorgt, u.a. Bäume gefällt und zusammen mit meinem Großvater, der englisch sprach, organisiert.
    Später haben sie uns Kinder mit ihren grossen LKW mitfahren lassen – ein Erlebnis für 6-Jährige. Das heutige WESER-STADION hatte den schönen Namen “IKE Stadion”, genannt nach Eisenhower!
    MfG W. Müller

  2. Jessica Urban sagt:

    Hallo!
    Vielen Dank für den tollen Artikel! Er hat mir bei meinem Schulprojekt sehr viel weiter geholfen! 🙂

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