W. St. – Den Begriff „Gau“ aus der deutschen Frühgeschichte gab und gibt es noch in deutschen Landschaftsnamen: Hennegau, Kraichgau, Allgäu. Ihn nutzte die NSDAP zur Bezeichnung für die nach dem Reich nächst höhere Organisationsgliederung („Hoheitsgebiete“). Ein Gau bestand aus Kreisen, die sich aus Ortsgruppen zusammensetzten. Diese waren wiederum in acht Zellen untergliedert, darunter gab es als kleinste NSDAP-Organisationseinheit vier bis acht Blocks mit jeweils 40-60 Haushalten. 1941 gab es in alphabetischer Reihenfolge die Gaue: Baden, Bayerische Ostmark, Berlin, Danzig-Westpreußen, Düsseldorf, Essen, Franken, Halle-Merseburg, Hamburg, Hessen-Nassau, Kärnten, Köln-Aachen, Kurhessen, Magdeburg-Anhalt, Mainfranken, Mark Brandenburg, Mecklenburg, Moselland, München-Oberbayern, Niederdonau, Niederschlesien, Oberdonau, Oberschlesien, Osthannover, Ostpreußen, Pommern, Sachchen, Salzburg, Schleswig-Holstein, Schwaben, Steiermark, Sudetenland, Südhannover-Braunschweig, Thüringen, Tirol-Vorarlberg, Wartheland, Weser-Ems, Westfalen-Nord, Westfalen-Süd, Westmark, Wien, Württemberg-Hohenzollern.
Jedem Gau stand ein Gauleiter vor, der „Hoheitsträger“ war. Er war in der Organisationsstruktur der NSDAP der regionale Verantwortliche der Partei und trug damit die politische Verantwortung für seinen Hoheitsbereich. Meist waren es alte Parteigenossen, die Hitler oft persönlich noch aus der „Kampfzeit“ kannten. Ihm waren sie auch direkt unterstellt und verfügten so über erheblichen Einfluss, zumal sie oft in Personalunion Reichsstatthalter oder Oberpräsidenten waren. Der Gauleiter erhielt die vollständige Disziplinargewalt und das Aufsichtsrecht über alle parteieigenen Organisationen und Verbänden in seinem Gebietsbereich. Ihr selbstherrliches Regiment führte nicht selten zu Konflikten mit staatlichen Stellen bis hinauf zu den Ministerien des Reiches, so dass Hitler ganz im Sinn der absichtsvoll gepflegten Polykratie, schlichtend eingreifen musste. Im Krieg wurden die Gauleiter zu Reichsverteidigungskommissaren ernannt und waren seit 1944 zuständig für die Aufstellung dun Organisation des Volkssturms.
Die Gaue im Reich Ende des Jahres 1944
Reichsgau Oberrhein (Gau Baden-Elsass)
Verwaltungssitz Straßburg, bis 1940 Karlsruhe, Fläche 23.350 qkm, Einwohner 2.502.023, Gauleiter: Robert Wagner (Reichsstatthalter) seit 1925; Geschichte: Reichsgau Oberrhein als Zusammenschluss des Gaus Baden mit dem CdZ Elsass geplant, bis 1945 jedoch formal nicht mehr zustande gekommen. Gau Baden und CdZ Elsass wurden gemeinsam von Straßburg aus verwaltet. Die Stadt Kehl fiel an Straßburg, der Bürgermeister von Kehl wurde Beigeordneter in Straßburg, der Straßburger Oberbürgermeister gleichzeitig Bürgermeister von Kehl. Für den Bereich der NSDAP lautete die Bezeichnung des Gaus „Baden-Elsass“.
Gau Bayreuth
Verwaltungssitz Bayreuth, Fläche 29.600 qkm, Einwohner 2.370.658, Gauleiter: Hans Schemm vom 19. Januar 1933 bis 5. März 1935, danach ab 1935 Fritz Wächtler; Geschichte: Bis zum 19. Januar 1933 Gau Oberfranken (Leiter ab 1928 Hans Schemm) und Gau Niederbayern-Oberpfalz (Leiter von 1925 bis 30. September 1928 Gregor Strasser), am 1. Oktober 1928 Aufspaltung in Gaue Niederbayern (Leiter vom 1. Oktober 1928 bis 1929 Gregor Strasser, danach ab 1929 bis 1. April 1932 Otto Ebersdobler) und Gau Oberpfalz (Leiter vom 1. Oktober 1928 bis 1. April 1932 Franz Maierhofer), Zusammenschluss zu Gau Niederbayern-Oberpfalz erfolgte wieder am 1. April 1932 (Leiter vom 1. April 1932 bis 19. Januar 1933 Franz Maierhofer)), danach Gau Bayerische Ostmark, Umbenennung in Gau Bayreuth 1943.
Gau Groß-Berlin
Verwaltungssitz Berlin. Fläche 884 qkm, Einwohner 4.338.756, Gauleiter: Dr. Ernst Schlange von 1925 bis 1926, danach ab 1. November 1926 Dr. Joseph Goebbels (Reichsminister); Geschichte: Von 1925 bis 30. September 1928 Gau Berlin-Brandenburg, Gau Brandenburg (siehe Gau Mark Brandenburg, Nr. 16) und Gau Berlin wurden am 1. Oktober 1928 verselbstständigt (Leiter Brandenburgs von 1928 bis 1930 Emil Holtz und von 1930 bis 1933 Dr. Ernst Schlange), Umbenennung in Gau Groß-Berlin.
Reichsgau Danzig-Westpreußen, bis 1939 Gau Danzig
Verwaltungssitz Danzig, Fläche 26.057 qkm, Einwohner 2.287.394, Gauleiter: Hans Albert Hohnfeldt von 1926 bis 1928, danach von 1928 bis 1930 Maas, ab 15. Oktober 1930 Albert Forster.
Gau Düsseldorf
Verwaltungssitz Düsseldorf, Fläche 2.672 qkm, Einwohner 2.261.909, Gauleiter: Friedrich Karl Florian seit 1. August 1930.
Gau Essen
Verwaltungssitz Essen, Fläche 2.825 qkm, Einwohner 1.921.326, Gauleiter: Josef Terboven (Oberpräsident) ab 1928.
Gau Franken
Von 1925 bis 1929 Gau Nürnberg-Fürth-Erlangen, danach Zusammenschluss mit Gau Mittelfranken 1929, Verwaltungssitz Nürnberg, Fläche 7.618, Einwohner 1.077.216; Gauleiter: Wilhelm Grimm ab dem 3. September 1928, danach von 1929 bis 1940 Julius Streicher („Frankenführer”, u. a., da ab 1925 Gauleiter von Gau Mittelfranken), danach ab 16. Februar 1940 bis 1942 Hans Zimmermann, danach ab 19. März 1942 Karl Holz.
Gau Halle-Merseburg
Verwaltungssitz Halle an der Saale, Fläche 10.202 qkm, Einwohner 1.578.292, Gauleiter: von 1925 bis 30. Juli 1926 Walter Ernst 1. August 1926 – 1927, danach von 1927 bis 1930 Paul Hinkler, danach von 1930 bis zum 20. April 1937 Rudolf Jordan, danach ab 20. April 1937 Joachim Albrecht Eggeling.
Gau Hamburg
Verwaltungssitz: Hamburg, Fläche 747 qkm, Einwohner 1.711.877, Gauleiter: Joseph Klant von 1925 bis 1926, danach von 1927 bis 1928 Albert Krebs, danach von 1928 bis zum 15. April 1929 Hinrich Lohse, danach ab 15. April 1929 Karl Kaufmann.
Gau Hessen-Nassau
Entstanden 1933 aus den Gauen Hessen-Nassau-Süd (Leiter von 1925 bis 1926 Anton Haselmayer, danach von 1926 bis 1927 Prof. Dr. Walter Schultz, danach von 1927 bis 1933 Jakob Sprenger) und Hessen-Darmstadt (Leiter vom 1. März 1927 bis 9. Januar 1931 Friedrich Ringshausen, danach nur 1931 Peter Gemeinder, danach von 1932 bis 1933 Karl Benz). Verwaltungssitz Frankfurt am Main, Fläche 15.030 qkm, Einwohner 3.117.266, Gauleiter: Jakob Sprenger, ab 1933.
Reichsgau Kärnten
Im Oktober 1938 Osttirol dem Gau Kärnten angegliedert, seit 1. Mai 1939 Reichsgau
Verwaltungssitz: Klagenfurt, Fläche 11.554 qkm, Einwohner 449.713, Gauleiter: Peter Feistritzer (oder Feistritzner bzw. Feist-Ritzner) von Oktober 1936 bis 20. Februar 1938, danach von 1938 bis 1940 Hubert Klausner, von 1940 bis 1941 Franz Kutschera, danach von 1942 bis 1945 Friedrich Rainer.
Gau Köln-Aachen
Vorher zusammen mit dem Gau Koblenz-Trier Gau Rheinland-Süd (Leiter 1925 Heinrich Haake (öfters auch: Heinz Haake), danach von 1925 bis 1931 Robert Ley). Verwaltungssitz Köln, Fläche 8.162 qm, Einwohner 2.432.095, Gauleiter: Joseph Grohé ab 1931.
Gau Kurhessen
Wahrscheinlich Beitritt von Gau Hessen-Nassau-Nord 1934. Verwaltungssitz Kassel, Fläche 9.200 qkm, Einwohner 971.887, Gauleiter: Prof. Dr. Walter Schultz von 1926 bis 1927, danach von 1928 bis 1943 Karl Weinrich, ab 1943 Karl Gerland.
Gau Magdeburg-Anhalt
Verwaltungssitz: Dessau, Fläche 13.910 qkm, Einwohner 1.820.416, Gauleiter: Gustav Hermann Schmischke von 1925 bis 1928, danach von 1927, mit kurzer Unterbrechung durch Paul Hofmann 1933, bis 23. Oktober 1935 Wilhelm Friedrich Loeper, danach von 1935 bis 1937 Joachim Albrecht Leo Eggeling, danach ab 1937 Rudolf Jordan.
Gau Mainfranken
Bis 1935 Gau Unterfranken. Verwaltungssitz: Würzburg, Fläche 8.432 qkm, Einwohner 840.663, Gauleiter: Dr. Otto Hellmuth ab 3. September 1928.
Gau Mark Brandenburg
Vereinigung von Gau Ostmark (Leiter vom 2. Januar 1928 bis 1933 Wilhelm Kube) und Gau Brandenburg (Leiter von 1928 bis 1930 Emil Holtz und von 1930 bis 1933 Dr. Ernst Schlange) zu Gau Kurmark am 1. Juni 1933. Ab 1940 wurde der Gau Kurmark umbenannt in Gau Mark Brandenburg. Verwaltungssitz: Berlin, Fläche 38.278 qkm, Einwohner 3.007.933, Gauleiter: Wilhelm Kube von 1933 bis 1936, danach ?, danach ab 1939 Emil Stürtz.
Gau Mecklenburg
Verwaltungssitz Schwerin, Fläche 15.722 qkm, Einwohner 900.427, Gauleiter: Friedrich Hildebrandt ab 1925 mit Unterbrechung durch Dr. Herbert Albrecht von Juli 1930 bis 1931.
Gau Moselland
Eintritt von Gau Koblenz-Trier 1942 und Luxemburg. Verwaltungssitz Koblenz, Fläche 11.876 qkm, Einwohner 1.367.354, Gauleiter: Gustav Simon ab 1. Juni 1931.
Gau München-Oberbayern
Zusammenschluss 1933 von Gau Oberbayern und Gau Groß-München, so genannter „Traditionsgau“. Verwaltungssitz München, Fläche 16.411 qkm, Einwohner 1.938.447, Gauleiter: Adolf Wagner von 1933 bis 1944, danach ab April 1944 Paul Giesler.
Reichsgau Niederdonau
Verwaltungssitz Gauhauptstadt: Krems. Verwaltungssitz: Wien, Fläche 23.502 qkm,
Einwohner 1.697.676, Gauleiter: Dr. Hugo Jury ab 1939.
Gau Niederschlesien
Vorher Gau Schlesien (mit Oberschlesien, Leiter vom 15. März 1925 bis 25. Dezember 1935 (evtl. auch nur bis 12. Dezember 1934) Helmuth Brückner, danach bis 1940 Josef Wagner). Verwaltungssitz Breslau, Fläche 26.985 qkm, Einwohner 3.286.539, Gauleiter: Karl Hanke ab 1940.
Reichsgau Oberdonau
Vorher Gau Oberösterreich. Verwaltungssitz Linz, Fläche 14.216 qkm, Einwohner 1.034.871, Gauleiter: Andreas Bolek von Juni 1927 bis 1. August 1934, danach ab März 1935 August Eigruber.
Gau Oberschlesien
Vorher Gau Schlesien (mit Niederschlesien, Leiter von 15. März 1925 bis 25. Dezember 1934 (evtl. 12. Dezember 1934) Helmuth Brückner, danach bis 1940 Josef Wagner). Verwaltungssitz Kattowitz, Fläche 20.636 qkm, Einwohner 4.341.084, Gauleiter: Fritz Bracht ab 27. April 1941.
Gau Ost-Hannover
Verwaltungssitz Buchholz in der Nordheide, ab 1. April 1937 Lüneburg, zuvor Harburg, Fläche(km²): 18.006 qkm, Einwohner 1.060.509, Gauleiter: Bernhard Rust (1925 bis 1928), danach ab 1928 Otto Telschow.
Gau Ostpreußen
Verwaltungssitz Königsberg in Preußen, Fläche 52.731 qkm, Einwohner 3.336.777; Gauleiter: Bruno Gustav Scherwitz von 1925 bis 1927, danach ab 1928 Erich Koch. Geschichte: 1939 wurde im Gau Ostpreußen ein neuer Regierungsbezirk Zichenau gebildet, auch trat der neue Landkreis Sudauen zum Gau, während die früher westpreußischen Gebiete um Elbing und Marienwerder an den neuen Reichsgau Danzig-Westpreußen fielen. Nach Beginn des „Unternehmen Barbarossa“ fiel der Bezirk Białystok am 1. August 1941 unter die Leitung des Gauleiters von Ostpreußen, wurde jedoch formal nie an den Gau Ostpreußen angegliedert. Chef der Zivilverwaltung im Bezirk Białystok wurde dadurch der ostpreußische Oberpräsident und Gauleiter.
Gau Pommern
Verwaltungssitz Stettin, Fläche 38.409 qkm, Einwohner 2.393.844, Gauleiter: Theodor Vahlen von 1925 bis 1927, danach von 1928 bis 1931 Walter von Corswant, danach von 1931 bis 1934 Wilhelm Karpenstein, danach ab 1935 Franz Schwede-Coburg.
Gau Sachsen
Verwaltungssitz Dresden, Fläche 14.995 qkm, Einwohner 5.231.739, Gauleiter: um 1925/1926 Albert Wierheim, Martin Mutschmann ab 1925.
Reichsgau Salzburg
Verwaltungssitz Salzburg, Fläche 7.153 qkm, Einwohner 257.226, Gauleiter . Leopold Malina 1926 – ? Karl Scharizer von 1932 bis 1934, danach von 1939 bis 1941 Dr. Friedrich Rainer, danach ab 1941 Gustav Adolf Scheel.
Gau Schleswig-Holstein
Verwaltungssitz Kiel, Fläche 15.687 qkm, Einwohner 1.589.267, Gauleiter: Hinrich Lohse ab 1925.
Gau Schwaben
Verwaltungssitz Augsburg, Fläche 10.231 qkm, Einwohner 946.212, Gauleiter: Karl Wahl ab 1928.
Reichsgau Steiermark
Verwaltungssitz Graz, Fläche 17.384 qkm, Einwohner 1.116.407, Gauleiter: Walther Oberhaidacher von 1928 bis 1934, danach vermutlich Sepp Helfrich, danach ab 1939 Siegfried Uberreither.
Reichsgau Sudetenland
Bis 1939 Gau Sudetengau. Verwaltungssitz Reichenberg, Fläche 22.608 qkm, Einwohner 2.943.187, Gauleiter: Konrad Henlein ab 1939.
Gau Süd-Hannover-Braunschweig
Verwaltungssitz Hannover, Fläche 14.553 qkm, Einwohner 2.136.961, Gauleiter: Ludolf Haase von 1925 bis 1928, danach von 1928 bis 1940 Bernhard Rust, danach ab 1940 Hartmann Lauterbacher.
Gau Thüringen
Verwaltungssitz Weimar, Fläche 15.763 qkm, Einwohner 2.446.182, Gauleiter: Artur Dinter von 1925 bis 1927, danach ab 1927 Fritz Sauckel.
Reichsgau Tirol-Vorarlberg
Verwaltungssitz Innsbruck, Fläche 13.126 qkm, Einwohner 486.400, Gauleiter: seit 1932 Franz Hofer.
Reichsgau Wartheland
Bis 29. Januar 1940 Gau Warthegau. Verwaltungssitz Posen, Fläche 43.905 qkm, Einwohner 4.693.722, Gauleiter: Arthur Karl Greiser ab 21. Oktober 1939.
Gau Weser-Ems
Verwaltungssitz Oldenburg (Oldb.), Fläche 15.044 qkm, Einwohner 1.839.302, Gauleiter: Carl Röver von 1929 bis 1942, danach ab 1942 Paul Wegener.
Gau Westfalen-Nord
Entstanden aus Gau Ruhr (Leiter von 1926 bis 1929 Karl Kaufmann (Zusammenschluss von Gau Westfalen (Leiter von 1925-1926 Franz Pfeffer von Salomon) und Gau Rheinland-Nord (Leiter von 1925 bis 1926 Karl Kaufmann) 1926 zu Gau Ruhr), danach ab 1929 bis 1931 Josef Wagner), genauso wie Gau Westfalen-Süd 1932. Verwaltungssitz Münster in Westfalen, Fläche 14.559, Einwohner 2.822.603, Gauleiter: Gustav Alfred Julius Meyer von 1932 bis 1945.
Gau Westfalen-Süd
Entstanden aus Gau Ruhr (Leiter von 1926 bis 1929 Karl Kaufmann (Zusammenschluss von Gau Westfalen (Leiter von 1925-1926 Franz Pfeffer von Salomon) und Gau Rheinland-Nord (Leiter von 1925 bis 1926 Karl Kaufmann) 1926 zu Gau Ruhr), danach ab 1929 bis 1931 Josef Wagner), genauso wie Gau Westfalen-Nord 1932. Verwaltungssitz: Bochum, Fläche 7.656 qkm, Einwohner 2.678.026, Gauleiter: Josef Wagner von 1932 bis 1941, Paul Giesler von 1941-1943/44, danach ab 1943/44 Albert Hoffmann.
Reichsgau Westmark
Verwaltungssitz Neustadt an der Weinstraße, ab 1940 Saarbrücken, Fläche 7.417 qkm, Einwohner 1.892.240, Gauleiter: Josef Bürckel von 1926 bis 28. September 1944 (ab 1. März 1933 nicht nur von Gau Rheinland, sondern auch von Gau Saarland – obwohl es Gau Saar-Pfalz noch nicht gab!), ab 28. September 1944 schließlich Willi Stehr (manchmal auch Willy und/oder Stohr). Geschichte: Entstanden aus dem Zusammenschluss des Gaus Saar-Pfalz und dem CdZ Lothringen. Gau Saar-Pfalz (auch: Saarpfalz bzw. bis 1936 Pfalz-Saar) entstand aus dem Zusammenschluss des Gaus Rheinpfalz und Gau Saar (Leiter vom August 1929 bis 28. Februar 1933 Karl Brück).
Reichsgau Wien
Verwaltungssitz Wien, Fläche 1.216 qkm, Einwohner 1.929.976, Gauleiter: Alfred Eduard Frauenfeld von 1932 ca. bis spätestens 1938, danach von 1938 bis 1939 Odilo Globocnik, danach von 1939 bis 1940 Josef Bürckel, danach ab 1940 Baldur von Schirach.
Gau Württemberg-Hohenzollern
Verwaltungssitz Stuttgart, Fläche 20.657 qkm, Einwohner 2.974.373, Gauleiter: Eugen Munder von 1925 bis 1928, danach ab 1928 Wilhelm Murr.
Gaue im Ausland
Die außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches lebenden Parteimitglieder waren in einer besonderen Gliederung zusammengefasst, in der Auslandsorganisation der NSDAP (NSDAP/AO). Am 1. Mai 1931 wurde diese Organisationseinheit auf Initiative von Reichsorganisationsleiter Gregor Strasser gegründet und ihre Leitung Hans Nieland übertragen. Nieland trat jedoch schon am 8. Mai 1933 wieder zurück, weil er inzwischen Chef der Hamburger Polizeibehörde und später Mitglied der Hamburger Landesregierung geworden war. Daraufhin wurde Ernst Wilhelm Bohle zum Leiter der NSDAP/AO ernannt, die als 43. Gau der NSDAP fungierte. Zudem wurde noch gegen Kriegende in besetzten Ländern mit deutschem Volksanteil Reichsgaue gegründet wie in Wallonien und Flandern.
Reichsgau Wallonien
Am 8. Dezember 1944 errichtet. Verwaltungssitz Lüttich, Gauleiter: Léon Degrelle, im deutschen Exil.
Reichsgau Flandern
Am 15. Dezember 1944 errichtet. Verwaltungssitz Antwerpen, Gauleiter: Jef van de Wiele, im deutschen Exil.
Reichsgau Auslandsorganisation (Gau Nr. Nr. 43)
Verwaltungssitz Berlin, Gauleiter: Hans Nieland von 1930 bis 1933, danach ab 8. Mai 1933 Ernst Wilhelm Bohle.
Siehe auch: Der NSDAP-Gau Franken
Siehe auch: Aufteilung der NSDAP unterhalb der Gaue…
Siehe auch: Zwischen NSDAP und Staat gab es einen von Hitler gewollten Kompetenzwirrwarr...