Im Jahr 1933, als Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde und somit ihm und seiner NSDAP die Macht übertragen wurde, ernannte die bayerische Landeskirche Thomas Breit zum Oberkirchenrat im Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenrat in München. Damit hatte ein Mann in der evangelischen Kirche ein hohes Amt, der den Nationalsozialismus bekennend ablehnte. Das taten nicht alle. Schon 1934 beteiligte sich Breit an der Ausarbeitung der Barmer Theologischen Erklärung im Vorfeld der ersten Barmer Bekenntnissynode, die sich gegen den Nationalsozialismus stellte.
1880 in Ansbach/Mfr. geboren, besuchte Thomas Breit ein humanistisches Gymnasium und studierte ab 1898 Mathematik und Evangelische Theologie in Erlangen und Greifswald. Seine ersten Seelsorgestationen führten ihn an das Pfarrwaisenhaus in Windsbach, die Spitalkirche in Nördlingen und nach Baldingen. 1905 kam er als Hilfsgeistlicher in die Lukasgemeinde in München, zwischen 1908 und 1925 bekleidete er die Pfarrstelle St. Ulrich in Augsburg. Während des Ersten Weltkriegs wirkte er als Feldseelsorger. Danach war Thomas Breit Dekan in Hof/Ofr. und wurde 1933 Oberkirchenrat in München. Nach seiner Beurlaubung für andere Aufgaben im Oktober 1934 war er bis 1938 Vertreter der lutherischen Landeskirchen bei der Bekennenden Kirche. Im April 1945 wurde Thomas Breit mit 65 Jahren in den Ruhestand versetzt.
1947 übernahm er die Leitung des Martin-Luther-Bundes. Von seiner Gründung im Dezember 1947 bis Ende 1959 war Thomas Breit, der zu dieser Zeit in Nördlingen wohnte, als Vertreter der Religionsgemeinschaften Mitglied des Bayerischen Senats. Er gehörte dem Bauausschuss, dem Finanz- und Haushaltsausschuss, dem Rechts- und Verfassungsausschuss sowie dem Sonderausschuss für Staatsvereinfachung an. Breit war mit dem Verdienstkreuz (Steckkreuz) der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet sowie mit dem Bayerischen Verdienstorden. Er starb 1966 in Augsburg. – In Augsburg ist eine Straße nach ihm benannt sowie eine Übergangseinrichtung für psychisch kranke Menschen der Diakonie (Thomas-Breit-Zentrum). In Hof, wo er als Dekan wirkte, ist ein Heim für Männer mit sozialen Schwierigkeiten nach ihm benannt (Thomas-Breit-Haus).
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