Who’s who im nationalsozialistischen Rothenburg o. d. Tauber

Ro-Hakenkreuz als SonneVorbemerkung: Dieser Artikel ist nicht vollständig und bedarf der Ergänzung. Beispielsweise, wenn ein Funktionär durch einen anderen ersetzt wurde. Wir bleiben dran und ergänzen, wenn uns entsprechende Infirmationen vorliegen. W. St.

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Stadtverwaltung und Rat: Oberbürgermeister Dr. Friedrich Liebermann, NSDAP (1920 bis 1936), Dr. Friedrich Schmidt, NSDAP (1936-1945)

Stadtratsmitglieder 1933: NSDAP: Schuldirektor Konrad Rahner, Kaufmann Gottfried Imhof, Revierförster Karl Zoller, Fabrikarbeiter Georg Arlt, Uhrmachermeister Hans Beyerlein, Landwirt Leonhard Hörner, Fabrikschreiner Friedrich Heckmann, Angestellter Gottfried von Harsdorf, Sattlermeister Heinrich Erhardt, Landwirt Karl Junker, Gärtnereibesitzer Anton Reuter. SPD: Gastwirt Friedrich Hörner, Angestellter Michael Emmerling, Holzbildhauer Otto Schneider. DNVP: Kaufmann Fritz Reinert. – Nach dem Ausscheiden der drei SPD-Stadträte und des DNVP-Stadtrats rückten vier NSDAP-Mitglieder nach: Otto Bengel, Heinrich Herrmann, Bildhauer Johannes Oertel und Hans Pichelmann.

Ehrenamtliche Ratsherren 1935: Christian Friedle, Fritz Heckmann, Heinrich Hermann, Georg Höfler, Leonhard Hörner, Gottfried Imhof, Friedrich Koch, Bernhard Leyer, Michael Moll, Hans Pichelmann, Wilhelm Sperling, Georg Wittmann.

Ortskommissar (Mittler zwischen Partei und Rathaus): Konrad Rahner
Bezirksamt Rothenburg: Ab Juni 1937 Landrat Simon Meißner (NSDAP)

Polizei: Rothenburg hatte eine Gendarmerie Hauptstation. Die Gestapostelle (Gestapoleitstelle) Nürnberg-Fürth war für Rothenburg zuständig. Als Polizisten mit Wohnort in Rothenburg oder in einer Landgemeinde sind bekannt (weder vollständig noch zugeordnet): Polizeioberleutnant Hans Drossel, Hauptwachtmeister Hans Hörber, Hauptwachtmeister Helmschmidt, Hauptwachtmeister Weber, Hauptwachtmeister Hein, Polzeihauptwachtmeister Schröder, Polizeimeister Willi Jäger, Polizeimeister (Chef) Ferdinand Lieret, Oberkommissär Emil Färber, Hauptwachtmeister Emmert (Wachsenberg), Kommissär Gottfried (Hartershofen, Kriminalkommissär Georg Beyerlein (Geslau, Wachtmeister Gahm, Polizeianwärter Granzow, Landjäger Ilgenfritz (Oberscheckenbach.

Reichsarbeitsdienst (RAD) „Herzog Friedrich von Rothenburg“

RAD Führer der Abteilung 6/282 Rothenburg ob der Tauber (ab Juni 1939 neue Ordnungszahl 8/285): Bis zum 1. April 1937 Johann Quinger, bis 1. Januar 1941 Jakob Zimlich, bis 1. Mai 1944 Helmut Gutting, bis 1. Mai 1944: Karl Huthöfer (bei Karl Huthöfer ist nicht sicher, ob er diese Funktion angetreten hatte. Möglicherweise wurde ein anderer Führer dazu kommandiert. Kommandierungen wurden aber während des Krieges nicht mehr veröffentlicht (Quelle: Oskar Schönweitz, Zeil am Main).

NSDAP-Ortgruppen Rothenburg Stadt (gegründet 1927): Zum Stab des Ortsgruppenleiters gehörte in der Theorie eine Reihe von unterstellten politischen Leitern, wie Propaganda-, Organisations- und Schulungsleiter. Untergeordnete Funktionen hatte die Blockleiter, Zellenleiter, Kassenwalter. Die Leitung der Ortsgruppen (1937 in Nord und Süd getrennt):

  • Ortsgruppe Süd: Fritz Götz; Ortsgruppenkassenleiter Süd: Richard Hidde;
  • Ortsgruppe Nord: Siegfried Wobst; ab Juli 1944 Kreisamtsleiter Beyerl; Ortsgruppenkassenleiter Nord: Fritz Weinberger.

Ortsgruppenleiter in den Landgemeinden (1938): In den Landgemeinden war der Ortsgruppenleiter häufig auf sich allein gestellt und hatte höchstens einige Blockleiter zur Seite. Daher ergab sich folgendes Bild: Es handelte sich vorwiegend um Personen protestantischer Konfession, die zwischen 1891 und 1901 geboren wurden und zu Beginn der NS-Herrschaft zwischen 31 und 42 Jahre alt waren. Ortsgruppenleiter waren:

Binzwangen: Hans Sauernhammer
Brunst: Friedrich Endlein
Diebach (gegr. 1927): Christian Streng
Dombühl: Hans Beutler
Frommetsfelden: Georg Käfer
Gailroth: Ernst Gundel
Gastenfelden: Michael Kallert (Morlitzwinden)
Geslau: Hans Schwab
Habelsee: Samuel Prehmus
Hartershofen: Johann Schmidt
Insingen (gegr. 1927): Johann Strauss
Leuzenbronn: Fritz Walther
Neusitz: Hans Friedlein
Oestheim (gegr. 1927): Leonhard Bernhardt
Ohrenbach: Hans Pfänder
Rothenburg: Siegfried Wobst (stellvertr. OH-Leiter)
Schillingsfürst (gegr. 1927 von Wilhelm Stegmann): Dr. Friedrich Haaß
Wettringen (gegr. 1927): Georg König
Windelsbach: Georg Hirsch, Wilhelm Schmidt (Schweinsdorf)

Organisation der NSDAP und ihrer Gliederungen
in Rothenburg Stadt und Land (Stand von 1937)

SA-Sturmbann III/19: Die Sturm-Abteilung (SA) gliederte sich ab 1935 in SA, SA-Reserve, SA-Landsturm sowie Marine-, Nachrichten-, Pionier- und Reiterstürme. Der Rothenburger Sturmbann gliederte sich in die Stürme 21/19, 22/19, 23/19, 24/19. – Führer des Sturmbanns: Hans Fromm.
Sturm 21/19: Sturmführer Hans Geelmann; Sturm 22/R/19: Obersturmführer Wilhelm Bromberger; Nachrichtensturm R 2/19 Obertruppführer Dieter Edelhäuser; Reitersturm 4/78: Obersturmführer Georg Stöhr; Marinesturm 4/10: Truppführer Leonhard Jäger.

Obersturmbannführer Arlt, SA-Standortführer
Hauptsturmführer Fromm, Sturmbann III/19
Obertruppführer Dieter Edelhäuser, Nachrichtensturm 17/19
Obertruppführer Seelmann, SA-Sturm 9/19
Obertruppeführer Kamm, SA-Sturm 10/19
Sturmführer Stöhr, Reitersturm 4/78
Sturmführer Bromberger, SA-Sturm 13/R 37
Obertruppführer Ackermann, Nachrichten-Trupp des SA-Sturms 13/R 37
Truppführer Jäger, SA-Marinesturm R 4/110

Im August 1944 wurde Obersturmbannführer von Schuchtmann neuer SA-Standartenführer der Standarte 19.

Schutz-Staffel (SS) der NSDAP, SS-Sturm 10/73: Gegründet 1929 durch Karl Kitzinger aus Gebsattel. Ein Organisationsplan für die SS bestand nicht. Angehörige der SS, die in Rothenburg Dienst taten, wohnten auch in Steinsfeld, Obergailnau, Böhmweiler (Württemberg), Oberrimbach.
Im SS-Sturm 10/73, Zug III, war Pg. Konrad Stark Stabsscharführer; Fürsorgereferent war Pg. August Soldner (Stand 1937).

NS-Frauenschaft: Sie bestand schon vor 1933 und blieb auch nach Verbot und Auflösung anderer Frauenorganisationen als einzige offiziell bestehen. Ebenso das Deutsche Frauenwerk. Die NSF war Veranstalterin von Vorträgen, von Mütterschulungsarbeit, Kleinkinderpflege und Familienführung im Sinne des Nationalsozialismus. Leiterin war die Kreisfrauenschaftsleiterin Marga Schübel.

Binzwangen: Mia Heller / Babette Kraus
Dombühl: Anna Iff
Geslau:  —
Block Stettberg: Frau Gundel
Habelsee: Frieda Gebhardt
Hartershofen: Frau Gottfried
Block Steinsfeld: Frau Sichermann
Insingen: Grete Zeller
Gebsattel: Frau Zeisig
Ohrenbach: —
Block Adelshofen: Dorothea Rollbühler
Oestheim: Frau Distel
Block Gailnau: Frau Müller
Rothenburg-Nord: Frau Heyl / Käthe Wägner; ab 23. Jan. 1943 Frl. Zwedling
Rothenburg-Süd: Leni Schmidt
Schillingsfürst: Frau Kleeberg
Wettringen: Frau Vogt
Windelsbach: Frau Schmidt-Nordenberg
Diebach: Babette Dürr
Kreis Rothenburg: Marga Schübel

Hitlerjugend Bann 308

Bannführer Kreisleiter Wilhelm Seitz (kommissarisch 1942 bis 1944)
Bannführer Loidl (aus Ansbach; 1944 bis …)

Hitlerjugend Unterbann II/308

Unterbann: Gefolgschaftsführer Felix Flink (Rothenburg)
Adjutant des Unterbanns: Kameradschaftsführer Max Landgraf (Rothenburg)
Gefolgschaft 6/308: Hans Nagel (Rothenburg)
Schar 1: Fritz Seidelmann
Schar 2 (Bannschar): Marquard Kastner
Schar 3 (Motorschar): Karl Hannwacker
Schar 4 (Flieger): Hans Wild
Bannmusikzug: Scharführer Helmut Weigel
Gefolgschaft 7/308: Max Landgraf (Rothenburg)
Schar 1 (Ohrenbach): Georg Joksch
Schar 2 (Steinsfeld): Gottfried Pfeifer
Schar 3 (Tauberzell): Otto Geuder
Gefolgschaft 8/308: Georg Kallert (Gunzendorf)
Schar 1: Leonhard Horn
Schar 2: Hans Weber (Frommetsfelden)
Gefolgschaft 9/308: Georg Steher (Weissenkirchberg)
Schar 1: Emil Baumgärtner (Schillingsfürst)
Schar 2 (Dombühl): Willi Trump (Dombühl)
Schar 3 (Wildenholz): Willy Gottwald (Rottenweiler)
Gefolgschaft 10/308: Hans Klein (Unteröstheim)
Schar 1 (Gebsattel): Ernst Hermann
Schar 2 (Reusch): Hans Brehm (Reusch)
Schar 3 (Diebach): August Leyh (Diebach)
Schar 4 (Wettringen): Georg Schmidt (Wettringen)

Mitte 1943 übernimmt der NSDAP-Kreisleiter Seitz die Kreisführung des HJ-Banns 308. Anfang August 1944 wird Bernhard Fürst Kreis-Bannführer des HJ-Banns 308 mit Dienststelle in der Herrngasse 15/I (Rückgebäude).

Jungvolk in der Hitlerjugend

Fähnlein 11/308 (Rothenburg): Wimerlein
Fähnlein 12/308 (Ohrenbach): Hans Klein
Fähnlein 13/308 (Geslau): Heinrich Roth
Fähnlein 14/308 (Rothenburg): Hellenschmidt (Judengasse)
Fähnlein 15/308 (Rothenburg): Adolf Popp
Fähnlein 16/308 (Schillingsfürst): Siegfried Henkelein
Fähnlein 17/308 (Wettringen): Chr. Sorg
Fähnlein 18/308 (Gerbsattel): Hans Henninger

Bund Deutsche Mädel (BDM), Untergau 308

Ring II/308 (Rothenburg): Elisabeth Müller
Mädelgruppe 6/308: Kathrin Reith

Schaft 1 (alle Rothenburg): Annerose Keller
Schaft 2: Elisabeth Müller
Schaft 3: Luise Gerlinger
Schaft 4: Hildegard Kraus
Schaft 5: Martha Moll
Schaft 6: Meie Schmidt
Schaft 7: Liesl Sonnentag
Schaft 8 (Burgstall): Elfried Pfaffelhuber
Schaft 9 (Geslau): Lydia Braun
Schaft10 (Herrnwinden): Irene Schott

Nationalsozialistischer Lehrerbund (NSLB): Gegründet als NSKB Rothenburg-Uffenheim 1931, der „für die Durchführung der politisch-weltanschaulichen Ausrichtung aller Lehrer im Sinne des Nationalsozialismus verantwortlich“ war (NSDAP-Organisationshandbuch). – Der Leiter des Kreisschulungsamtes betreute die Rothenburger, von denen etliche höhere Partei-Funktionen innehatten. Wie Oberstudiendirektor Eugen Haas, Wenzel Cibulka und Konrad Hoffmann.

Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV): Leiter: Theodor Beyerl. Unterorganisationen waren u. a. das „Winterhilfswerk“ und das Hilfswerk „Mutter und Kind“. Die NSV war verantwortlich für die Wohlfahrtspflege . In Detwang unterhielt die NSV ein städtisches Anwesen, in das eine „Kleinkinderbewahranstalt“ eingerichtet war. Auch übernahm die NSV in Rothenburg Kindergärten der Kirche. Das „Winterhilfswerk“ unterstützte im Winter von 1934 auf 1935 rund 3.900 Personen in Rothenburg ob der Tauber.

NSDAP-Kreisleitung Rothenburg: Der Kreisleiter war ein einflussreicher Vertreter der NSDAP und war die Überwachungsinstanz über die Ortgruppen und „für die politische, kulturelle und wirtschaftliche Gestaltung aller Lebensäußerungen nach nationalsozialistischen Grundsätzen“ in seinem Hoheitsgebiet „verantwortlich“. (NSDAP-Organisationsbuch).

Kreisleiter: Friedrich (Fritz) Mägerlein (1932-1934)
Karl Zoller (1934-1935)
Karl Steinacker (1935-1942; Einberufung zum Militär)
Wilhelm Seitz (kommissarisch 1942 bis Januar 1944; er ist Kreisleiter in Ansbach und übernimmt diese Position zusätzlich auch in Rothenburg)
Erich Höllfritsch (kommissarisch 1944-1945)

Weitere Ämter waren besetzt mit Kreisleitern und Kreishauptstellenleiter oder waren Kreisbeauftragte:  und Fritz Lindner (Kasse der Kreisleitung), Georg Soldner (Landwirtschaft), Heinrich Düll (Kommunalpolitik), Siegfried Wobst (Technik), Dr. Gustav Paulus Volksgesundheit, Friedrich Zürl (Filmstelle), Georg Schmidt (Kreisgericht), Ernst Unbehauen (Kreisheimatpfleger), Georg Thoma (Personalamt), Wilhelm Junker (Kreispresseamtsleiter des Fränkischen Anzeigers), Georg Höfler (Propaganda), Dr. Otto Friedrich Rechtsamt), Leonard Burkhard (Schulungsamt), Gottfried Imhof (Wirtschaftsberater), Wilhelm Schmidt (Rassenpolitik), Marga Schübel (NS-Frauenschaft).

NSDAP-Kreisleitung Rothenburg 1933 / 34

Kreisleiter: Fritz Mägerlein (Rothenburg)
Stellvertr. Kreisleiter: Karl Zoller (Rothenburg)
Parteigerichtsvorsitzender: Georg Schmidt (Lehrer in Nordenberg)

Politische Leiter (Amts- und Abteilungsleiter)

Organisationsleiter: Ernst Raab (Oestheim)
Geschäftsführer: Bernhard Berlinger (Rothenburg)
Personalamtsleiter: Hans Pichelmann (Rothenburg)
Adjutant: —
Kassenwart: Richard Hidde (Rothenburg)
Propagandaleiter: Georg Höfler (Rothenburg)
Schulungsleiter: Georg Schmidt (Nordenberg)
Pressewart: Georg Höfler (Rothenburg)
Betriebszellenobmann: Leonhard Kallert (Detwang)
Landw. Fachberater: Georg Soldner (Schwand)
Kommunalpol. Fachberater: Heinrich Düll (Rothenburg)
Leiter Amt für Beamte: Eugen Haas (Rothenburg)
Leiter NS-Hago: Otto Dahl (Rothenburg)
Leiter NS-Volkswohlfahrt: Fritz Mägerlein
Leiter NSBO: Leonhard Kallert (Derwang)
Leiter DAF: Heinrich Erhard (Rothenburg)
Leiter Amt für Erzieher: Georg Schmidt (Nordenberg)
Leiter Amt NSKOV: Friedrich Koch
Abteilung Volksgesundheit: Dr. Winkler von Mohrenfels (Rothenburg)
Abteilung Volksbildung: Dr. Martin Schütz (Rothenburg)
Funkwart: Christian Seiler (Wildenholz)
Filmwart: Friedrich Schübel (Schillingsfürst)
Kassenrevisoren: Richard Hidde (Rothenburg) und Fritz Koch (Hartershofen)
KdF / Kultur: Johannes Oertel (Rothenburg)
Frauenschaftsleiterin: Frl. Oelschläger (Rothenburg)
NS-Studentenbund: —
NS-Ärztebund: —
NS-Juristenbund: Dr. Wolz (Rothenburg)
SA-Führer: Sturmbannführer Arlt (Rothenburg)
NSKK-Führer: Rettinger (Rothenburg)
SS-Führer: Sturmhauptführer Kitzinger (Rothenburg)
HJ-Führer: Merklein (Rothenburg)

NSDAP Kreisleitung Rothenburg 1936

Kreisleiter: Karl Steinacker
Stellvertr. Kreisleiter / Kreispropagandaleiter: Georg Höfler
Kreisamtsleiter NSV: Theodor Beyerl
Kreisschulungsleiter: Leonhard Burkhardt
Kreisdienstleiter KdF / Kreisfilmstellenleiter: Hans Christian
Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik: Heinrich Düll
Kreiswalter DAF: Heinrich Erhard
Kreisrechtsamtsleiter: Dr. Friedrich Otto
Kreisausbildungsleiter: Fritz Götz
Kreisamtsleiter im Amt für Beamte: Eugen Haas
Kreiswirtschaftsberater: Gottfried Imhof
Kreispresseamtsleiter: Willi Junker
Kreisobmann der NSKOV: Friedrich Koch
Kreiskassenleiter: Fritz Lindner
Kreisamtsleiter für Volksgesundheit: Dr. Gustav Paulus
Kreisgerichtsvorsitzender / Kreisobmann des NSLB: Georg Schmidt (Nordenberg)
Kreisamtsleiter für Agrarpolitik: Georg Soldner (Schwand)
Kreisgeschäftsführer / Kreispersonalamtsleiter: Georg Thoma
Kreisobmann des NS-Rechtswahrerbundes: Dr. Hermann Wolz
Bezirksbauernführer: Hans Ortner (Schönbronn)

Dienstälteste Politischen Leiter im Kreis (Stand 1. Juni 1936): Die Amtsträger der NSDAP vom Blockwart über die Ortsgruppen-, Kreis- und Gauleiter bis zum Reichsleiter nannte man „Politische Leiter“, von denen es 1937 insgesamt etwa 700.000 gab. Sie arbeiteten von der Ebene der Kreisleiter an aufwärts hauptamtlich und sollten „Prediger und Soldat zugleich“ sein. „Das Korps der Politischen Leiter“ wurde im Nürnberger Prozess 1946 zur verbrecherischen Organisation erklärt, da es maßgeblich mitgewirkt hatte an der Ausbeutung von Zwangsarbeitern, der Misshandlung von Kriegsgefangenen und an der Judenverfolgung. Weil dies (bis auf die Judenverfolgung vor 1939) Kriegsverbrechen waren, nahm man Personen von der kollektiven Verurteilung aus, deren Tätigkeit als Politische Leiter vor dem 1. September 1939 geendet hatte (Friedemann Bedürftig).

Karl Steinacker, Kreisleiter, Polit. Leiter seit 1927, NSDAP-Mtgl.-Nr. 70.319
Georg Höfler, Kreisamtsleiter, Polit. Leiter seit 1928,  NSDAP-Mtgl.-Nr. 96.918
Georg Schmidt, Kreisamtsleiter, Polit. Leiter seit 1930, NSDAP-Mtgl.-Nr. 257.091
Georg Kronberger, Kreisamtsleiter, Polit. Leiter seit 1931, NSDAP-Mtgl.-Nr. 790.565
Georg Soldner, Kreisamtsleiter, Polit. Leiter seit 1932, NSDAP-Mtgl.-Nr. 434.641

Zu den dienstältesten Politischen Leitern der Ortsgruppen gehörten: Ernst Raab (Polit. Leiter seit 1928), Georg Rausch (1928), Hans Ortner (1929), Michael Kallert (1929), Willy Schmidt (1929), Karl Stark (1929), Georg König (1929), Fritz Koch (1929), Richard Hidde (1930), Michael Schmidt (1930), Georg Löschel (1931), Leonhard Kilian (1931), Fritz Walther (1931), Georg Walther (1931), Emil Ott (1932), Karl Bratz (1932), Georg Müller (1932), Hans Sauernhammer (1932), Georg Binder (1932), Ernst Gundel (1932), Georg Lutz (1932).

NSDAP-Zellen in der Ortsgruppe Rothenburg (1935): Eine Zelle, meist 4 bis 8 Blocks, wurde vom Zellenleiter geleitet. Der Zellenleiter musste sich um die Verwaltung der jeweiligen Zelle und der darin enthaltenen Blocks kümmern.
Ein Block bestand aus ca. 40 bis 60 Haushalten mit insgesamt etwa 170 Personen und wurde vom Blockwart (später Blockleiter) geleitet. In der Hierarchie war der Blockwart der niedrigste Posten innerhalb der NSDAP. Partei-Hierarchie: Block, Zelle, Ortsgruppe, Kreis, Gau. Der Blockwart war auf Adolf Hitler vereidigt. Zuständig war der Blockwart u. a. für die Verteilung von Lebensmittelkarten, Einhalten des Luftschutzes (Verdunklung), Betreuung von Ausgebombten und für das Melden von „Judenfreunden“, Überwachung jüdischer Wohnungen (keine Haustiere), Zustellen von Gefallenenmeldungen und Einberufungbescheide zum Volkssturm  usw. Die Zelle und der Block dienten dem Regime zur Überwachung und Unterdrückung. Daher hatten die Blockwarte kein hohes Ansehen in der Bevölkerung. Im Volksmund wurden sie verächtlich als „Treppenterrier“ bezeichnet.

Zelle I (Klingengasse und Nebengassen)
Zellenleiter: Wilhelm Ohr, Klingengasse 13
Blockwart: Georg Rohn, Judengasse 33

Zelle II (Galgengasse und Nebengassen)
Zellenleiter: Wilhelm Oerdes, Galgengasse 53
Blockwart: Johann Herrscher,Galgengasse 48; Hans Himmelein, Sülzengasse 2; Ludwig Sterner, Galgengasse 53/55; Fritz Pfundt, Galgengasse 15

Zelle III (Burggasse und Nebengässchen)
Zellenleiter: Leonhard Ehrlinger, Burggasse 33
Blockwart: August Ehrlinger, Jakobsgasse 3; Johann Michael Vogt, Alter Keller 13

Zelle IV (Rödergasse und Nebengassen)
Zellenleiter: Adam Fink, Alter Stadtgraben 31
Blockwart: Karl Kranz, Rosengasse 30, Fritz Stober, Rödergasse 26, Karl Stegmeier, Hafengasse 23; Wilhelm Hübsch, Pfeiffersgasse 2; Georg Schadt, Rödergasse 4

Zelle V (Alter Keller und Umgebung)
Zellenleiter: Wilhelm Klingler, Goldene Ringgasse 11
Blockwart: Philipp Stumpf, Alter Keller 1; Johann Jag, Goldene Ringgasse 8; Fritz Zeller, Brauhausgasse 3; Hans Störzer, Alter Stadtgraben 13

Zelle VI (Erlbacher Straße)
Zellenleiter: Georg Weiss, Erlbacher Straße 51
Blockwart: Konrad Messner, Nussbaumweg 3, Johann Löhner, Falkstraße 3

Zelle VII (Ansbacher Straße und Nebenstraßen)
Zellenleiter: Georg Michel, Erlbacher Straße 26
Blockwart: Fritz Fischer, Lehmusstraße 10; Georg Pflug, Wirthstraße 9; Willi Reitzler, Ansbacher Straße 51; Karl Bauer, Johannitergasse 5; Fritz Herbolzheimer, Ziegeleistraße 11

Zelle VIII (Würzburger -/Schweinsdorfer Straße und Nebenstraßen)
Zellenleiter: Willi Härdtlein, Mergentheimer Straße 6
Blockwart: Fritz Heinlein, Würzburger Straße 23; Leonhard Gahm, Schweinsdorfer Straße 58; Karl Schmidt, Mannstraße 1

Zelle IX (Wildbad)
Zellenleiter: Hans Strauss, Wildbad
Blockwart:  Wiessinger, Wildbad

Zelle X (Schmiedgasse / Spitalgasse)
Zellenleiter: Wilhelm Hörner, Spitalgasse 47
Blockwart: Friedrich Trost, Spitalgasse 34; Friedrich Utz, Obere Schmiedgasse 23

Zelle XI (Gebsattel / Diebach)
Zellenleiter: Ernst Habel, Gebsattel; Anton Krauthahn, Gebsattel; Andreas Schübel,
Gebsattel; Georg Dürr, Diebach

 Vorsitzende von Verbänden in Rothenburg ob der Tauber

Reichsluftschutzbund, Ortsgruppe: Dr. Hoffmann (Studiendirektor)
Soldatenbund, Ortsgruppe: Herr Pfitzinger
Reichsksriegerbund (Kyffhäuser): Herr Germer
Deutsche Leichtathletik Verband (Ortsgruppe): Hans-Joachim Klug (Schulleiter)

Städtische und staatliche Behörden und ihre Leiter in Rothenburg

Amtsgericht: Oberamtsrichter Dr. Faber, Amtsgerichtsrat Dr. Mayer, Amtsgerichtsrat Hubert Wiercinski, II. Staatsanwalt Dr. Stadelmann
Entschuldungsamt im Bezirksamt: Oberamtmann Fürst, Reg.-Assessor Osberger
Deutsche Reichsbahn: R.B. Oberinspektor Germer
Finanzamt: Regierungsrat Dr. Wolz
Gendarmerie Hauptstation: Gendarmerie-Oberkommissar Heckel
Reichsarbeitsdienst 6/282: Oberfeldmeister Quinger, Feldmeister Engelhardt
Freiwillige Feuerwehr: Kreisbrandmeister Hans Wirsching
DRK-Sanitätskolonne: Kolonnenführer Eschenbacher

Reservelazarett Wildbad

Oberstabsarzt Dr. Rudolph
Stabsarzt Dr. Hegenberger

Abkürzungen: NSLB = NS-Lehrerbund, NSKOV = NS-Kriegsopferversorgung, DAF = Deutsche Arbeitsfront, KdF = Kraft durch Freude, NSV = NS-Volkswohlfahrt

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Quellen: Alle Angaben Staatsarchiv Nürnberg. Manche Angaben zusätzlich bzw. bestätigt durch FA-Artikelserie von Dieter Balb „Rothenburg im Nationalsozialismus“, erschienen 1983. – Joshua Hagen: „Preservation, Tourism und Nationalism, The Jewel of the German Past“, Aldershot 2006. – Daniel Bauer: mehrere Veröffentlichungen in „Jahrbuch für fränkische Landeskunde“ (JfL). – Rainer Hambrecht „Der Aufstieg der NSDAP in Mittel- und Oberfranken (1925-1933“. – Mehrere Ausgaben „Die Linde“, Beilage des Vereins Alt-Rothenburg im „Fränkischen Anzeiger“.
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5 Kommentare zu Who’s who im nationalsozialistischen Rothenburg o. d. Tauber

  1. Bernd Kilian sagt:

    Das sind sehr viele Namen, mein Großvater einer davon. Es scheint ja ein beträchtlicher Anteil der Gesellschaft gewesen zu sein, der ein Amt hatte. Westmittelfranken war eben eine Nazi-Hochburg.

  2. Rößler Dr. Hans sagt:

    Ist Näheres über die Ortsgruppenleiter Fritz Götz und Siegfried Wobst bekannt? Wo kann man über sie nachlesen? Ich arbeite gerade an einer Studie über den Ortsgruppenleiter von Neuendettelsau, Adolf Traunfelder, und würde ihn gerne mit Ortsgruppenleitern anderer Orte vergleichen, um mir ein Urteil über ihn zu bilden.

    Im Voraus besten Dank! Mit freundlichem Gruß Dr. Hans Rößler

    • Heidi Christ sagt:

      Herr Dr. Rößler, helfen Ihnen auch (enige) Informationen zu den Ortsgruppenleitern Georg Sperber (Hersbruck), N.N. (Lauf/Pegnitz), Hanns Binder (Sulzbach-Rosenberg), Fritz Hirschmann (Ottensoos) weiter? Im Zusammenhang mit meiner Diss über 150 Jahre Gebrauchsmusikgeschichte im Raum Hersbruck konnte ich einige Quellen sammeln und auswerten.
      Mit freundlichen Grüßen, Ihre ehemalige Schülerin Dr. Heidi Christ (geb. Schierer)

  3. Hartmut Kilian sagt:

    Könne Sie mir bitte weitere Informationen über Leonhard Kilian berichten .Ich weiss nicht ob es sich bei der Peson um meinen Urgroßvater handelt. Ich möchte gerne Näheres erfahren sofern es noch Informationen aus der damaligen Zeit gibt. … Es würde mich freuen, wenn Sie mir weiterhelfen könnten
    Mit freundlichem Gruß Hartmut Kilian
    Anm. der Redaktion: Inzwischen geklärt

  4. Paul Glass sagt:

    Gut gemachte, informative und auch unbedingt notwendige Website. Die »Mitläufer«, die »Belasteten«, ja, die Nutznießer des verbrecherischen NS-System müssen verEWIGt werden, denn Hitlers Reich war ja auch auf 1000 Jahre angelegt.
    Übrigens: Meine Mutter (damals wohnhaft in Ensheim/Saar) war 1944/45 in Hartershofen evakuiert, ihre Schwester mit der ganzen Familie zeitgleich in Vorbach. Ein Familienmitglied starb im April 1945 an einer Verwundung nach einem Granatenangriff und ist in Rothenburg begraben. In ganz Mittelfranken waren damals ca. 300.000 SaarländerInnen evakuiert, weil die US-Armee zum Schlag gegen den Westwall ausholte.

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